Die wichtigsten Kenndaten des Projektes, welches in Kooperation zwischen PLAN International
und der Breuckmann-Stiftung durchgeführt wurde, sind:
Region: District Mzimba, siehe Länderkarte, Nr. 13
Laufzeit: Dez. 2018 bis Nov. 2021 (verlängert bis Februar 2022)
Budget: 1.763.429 €
Welche Ziele wir verfolgt haben
Verbesserung der sexuellen und reproduktiven Gesundheit sowie der Rechte von Kindern
und Jugendlichen
Stärkung des Bewusstseins für die sexuelle und reproduktive Gesundheit und der
Rechte für diesen Personenkreis
Verbesserung des Zugangs zu qualitativ hochwertiger, jugendfreundlicher und freier
Gesundheitsversorgung sowie zu Verhütungsmitteln
Was uns erwartet hatte
In der soeben erschienenen neuen Roten Liste der bedrohten Arten wird auch der Chambo
aufgeführt, ein Speisefisch, dessen Population im Malawi-See jetzt vor dem Zusammenbruch
steht, nicht zuletzt wegen des zunehmenden Nahrungsbe-darfs einer rasant wachsenden
Bevölkerung, deren Ernährung zu einem Drittel vom Fischfang im Malawi-See abhängt.
Dies zeigt ebenso eindrucksvoll wie bedrückend den verhängnisvollen Zusammenhang
zwischen der Ausbeutung von vorhandenen Ressourcen und wachsender Armut und Hunger.
Zwar ist die durchschnittliche Geburtenrate in den letzten Jahren von mehr als 6
pro Frau auf nahezu 4 zurückgegangen. Da in Malawi derzeit aber 46 Prozent der Menschen
jünger sind als 15 Jahre, und ein weiteres Viertel der Bevölkerung zwischen 15 und
29 Jahre alt ist, liegt die Bevölkerungswachstumsrate weiterhin bei ca. 3% pro Jahr.
Aufgrund der schlechten Wirtschaftslage wachsen die Kinder und Jugendlichen meist
in Armut und prekären Lebensbedingungen auf. Dies betrifft auch ihre Versorgungslage
für Gesundheitsleistungen, die ihre sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte
betreffen. Frühe sexuelle Aktivität trotz fehlender Aufklärung und Verhütung trägt
u.a. zu einer hohen HIV-Infektionsrate und frühen Schwangerschaften bei. Dies bedeutet
insbesondere für Mädchen und junge Frauen ein großes Risiko. 54% aller malawischen
Frauen heiraten vor ihrem 18. Geburtstag, 8,8% sogar vor ihrem 15. Diese Tradition
der – eigentlich verbotenen – Kinderheirat erhöht das Risiko von früher und ungewollter
Schwangerschaft deutlich.
Was wir erreichen wollten
In Zusammenarbeit mit unseren lokalen Partnern möchten wir zur Verbesserung der sexuellen
und reproduktiven Gesundheit und Rechte von Kindern und Jugendlichen im Alter von
10 - 24 Jahre im District Mzimba beitragen. Mit diesem Projekt wollen wir 55.000
Kindern und Jugendlichen, davon 33.000 Mädchen, Zugang zu alters-gerechten und qualitativ
hochwertigen Informationen und Gesundheitsdiensten ermöglichen.
Dafür schulen wir 200 Mitarbeitende der lokalen Gesundheitseinrichtungen wie Ärztinnen
oder Krankenschwestern zu jugendfreundlicher, geschlechtssensibler und inklusiver
Gesundheitsversorgung.
Ausbildung und Arbeit von Youth Agents
Im Rahmen dieses Projektes wollen wir uns schwerpunktmäßig für die Ausbildung und
Arbeit von sogenannten Youth Agents einsetzen. Dazu werden insgesamt 108 Jugendliche
in ihren Gemeinden im Rahmen eines 14-tätigen Trainings ausgebildet und intensiv
geschult. Diese Youth Agents sind dann in den Gemeinden Ansprechpartner für Fragen
zu den Themen Reproductive Health und Verhütung, sie haben Zugang zu Verhütungsmitteln
und verfügen über eine direkte Anbindung an die Gesundheitszentren, über die die
Verteilung der Verhütungsmittel erfolgt.
Diesen Jugendlichen sowie weiteren ehrenamtlich tätigen Gemeindemitgliedern werden
außerdem für ihre Arbeit Fahrräder zur Verfügung gestellt, damit sie in einem Land,
in dem es kaum öffentliche Verkehrsmittel gibt, auch die in abgelegenen Gebieten
wohnende Bevölkerung erreichen und den Kontakt mit den Gesundheitszentren halten
können.